Oft fehlt die Beweglichkeit und/oder die Kraft, sich selbständig die Kompressionsstrümpfe anzuziehen. Kompressionsstrumpf-Anziehhilfen unterstützen ein einfacheres Anziehen. Es gibt verschiedene Varianten. Die Varianten sind
A) für Personen mit wenig Kraft,
B) bei Bewegungseinschränkungen oder
C) bei wenig Kraft und Bewegungseinschränkungen einzusetzen.
Ratgeber "Kompressionsstrumpf-Anzieher"
Hilfsmittelbeispiele
Zur Illustration der im Ratgeber "Hilfsmittel für die häusliche Pflege" beschriebenen Gegenstände verwendet Barrierefrei Leben e.V. neben eigenen Fotos Bildmaterialien von Dritten (z.B. Vereinen, Verbänden, Herstellern und Händlern). Die Darstellung und Nennung von Produkten und Herstellern dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Empfehlung dar. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Barrierefrei Leben e.V. verkauft keine Produkte!
Je nach Variante für Personen mit wenig Hand- oder Armkraft oder für Personen mit Bewegungseinschränkungen, Versteifungen oder Schmerzen in der Wirbelsäule, in der Hüfte oder/und im Kniegelenk einsetzbar.
- Variante A
Diese Variante ist für Personen mit wenig Kraft geeignet. Es wird eine Art „Tüte“ aus gleitfähigem Material über Fuß und Unterschenkel gezogen. Dank des gleitfähigen Materials kann der Strumpf mit wenig Kraft an- und hochgezogen werden. Zum Schluss wird die „Tüte“ aus der vorderen Zehen-Öffnung des Kompressionsstrumpfes gezogen. - Variante B
Variante B ist für Personen mit Bewegungseinschränkungen gedacht: Der Stützstrumpf wird über ein festes Gestell aus Metall oder Kunststoff gezogen. Es gibt Modelle, bei denen das Gestell auf einer Bodenplatte befestigt ist sowie Modelle, bei denen das Gestell mit beiden Händen festgehalten wird. Nachdem der Strumpf ganz über das Gestell gezogen worden ist, steckt die Person ihren Fuß in die Öffnung und führt ihren Fuß in die Strumpföffnung. Dann schiebt sie das Bein soweit durch die Öffnung, bis sich der Strumpf vom Gestell löst. Danach kann der Kompressionsstrumpf mit den Händen weiter hochgezogen werden. Es gibt auch Modelle, die über ein Scharniergelenk verfügen. Dadurch muss der Fuß nicht stark gestreckt in die Strumpföffnung geführt werden. - Variante C
Es gibt auch Lösungen, die sowohl ein Gestell als auch gleitfähiges Material aufweisen.
Die Benutzung des Hilfsmittels erfordert eine gewisse Fingerfertigkeit, weshalb der Hilfsmitteleinsatz geübt werden sollte. Falls die Person nicht in der Lage ist, selbständig zu üben, kann auch ein/-e Ergotherapeut/-in ein ärztlich verordnetes Ankleidetraining durchführen.
Es ist medizinisch und pflegerisch sinnvoll, die Kompressionstrümpfe (ab Kompressionsklasse 2) morgens mit entstauten Venen und abgeschwollenen Beinen im Liegen anzuziehen. Dieses ist im Bett mit den oben beschriebenen Hilfsmitteln möglich.
Beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe können dünne Gummihandschuhe verwendet werden. Mit den Handschuhen lassen sich die Strümpfe besser greifen und glattstreichen.
Ergänzend zu den Ratgeberinformationen finden Sie hier Links zu Videos bei YouTube. Die Links dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine Empfehlung dar. Gerne können Sie uns einen Vorschlag zur Einbindung eines weiteren Videos machen. Bitte senden Sie den entsprechenden Link an info@online-wohn-beratung.de. Besten Dank!
Wenn Sie gesetzlich versichert sind: Einige Kompressionsstrumpf-Anziehhilfen sind im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgeführt. Liegt ein Rezept von einem Arzt vor, kann das Hilfsmittel von der Krankenkasse finanziert werden.
Wenn Sie privat versichert sind: Bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung (Privatrezept) können die Kosten für das Hilfsmittel von der Privaten Krankenkasse (PKV) erstattet werden, wenn dies im Versicherungsvertrag vereinbart wurde. Bitte fragen Sie vorher gegebenenfalls bei Ihrer Privaten Krankenkasse nach. Die Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel erfolgt wie bei der gesetzlichen Pflegekasse.