Ratgeber "Fenster und Sonnenschutzsysteme barrierefrei bedienen"
Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen kann das Erreichen und die Bedienung von Fenstern und Sonnenschutzsystemen zum Problem werden.
- Wenn das Fenster schwer erreichbar ist, kann eventuell ein Umstellen von Möbeln Abhilfe schaffen.
- Falls das Öffnen des Fensters schwierig ist, können Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Erhältlich sind fest montierte Verlängerungen mit Griff und mobile Verlängerungsgriffe.
- Um ein Fenster automatisch kippen und schließen zu können, kann ein Fensterantrieb nachgerüstet werden. Elektrische Fensterantriebe können mit einem Schalter oder per Fernbedienung bedient werden. Eine Funk-/Umfeldsteuerung über den E-Rollstuhl ist machbar.
- Zum Schutz vor Einbruch sollten die Fenster abschließbar sein.
- Gardinen, Jalousien und Rollläden sollten leichtgängig sein. Bei Bedarf können automatisierte, d.h. elektrisch angetriebene und per Schalter oder Fernbedienung gesteuerte Produkte eingebaut werden.
Lösungsbeispiele: Fenstergriffverlängerungen für Menschen mit Handicaps
Mobile oder feste Fenstergriffverlängerungen erleichtern das Öffnen und Schließen der Fenster. Wie lange der benötigte Griff sein muss, kann man Hilfe eines Zollsttockes ausgemessen werden.
Lösungsbeispiele: Sonnenschutzsysteme komfortabel per App und Sprachassistenten bedienen
Smarte Sonnenschutzsysteme bieten älteren Menschen eine komfortable und effiziente Möglichkeit, ihr Zuhause vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen und das Raumklima zu regulieren. Diese modernen Systeme können durch Automatisierung und intelligente Steuerung den Alltag erheblich erleichtern und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen.
Vorteile smarter Sonnenschutzsysteme:
- Smarte Sonnenschutzsysteme können automatisch auf Wetterveränderungen und Sonnenstand reagieren. Dies reduziert die Notwendigkeit, manuell einzugreifen, und sorgt stets für optimalen Schutz.
- Die Systeme lassen sich oft per Smartphone, Tablet oder durch Sprachsteuerung bedienen. Für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist dies besonders praktisch.
- Einige Systeme können in das Sicherheitssystem des Hauses integriert werden, beispielsweise durch das Schließen der Jalousien bei starker Sonneneinstrahlung oder bei Abwesenheit der Bewohner.
Die Installation smarter Sonnenschutzsysteme sollte von Fachleuten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren und sicher sind. Viele Systeme lassen sich in bestehende Smart-Home-Netzwerke integrieren, wodurch sie mit anderen smarten Geräten wie Thermostaten, Beleuchtung und Sicherheitssystemen koordiniert arbeiten können.
Tipps für die Planung eines barrierefreien Neubaues oder Umbauvorhabens
- Geeignet sind Dreh- und Kippflügelfenster. Schwingflügelfenster sind zu vermeiden.
- Mindestens in einem Raum sollte die Brüstungshöhe der Unterkante des Fensterglases maximal 60 cm betragen. In den anderen Räumen sollte die Brüstungshöhe maximal 90 cm betragen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, sitzenden Personen den Blick nach draußen zu erleichtern.
- Vor den Fenstern sollte in allen Räumen ausreichend Bewegungsfläche vorhanden sein, damit die Fenster anfahrbar bzw. mit einem Rollator leicht erreichbar sind.
- Die Bedienelemente sind so anzuordnen, dass alle Fenster auch von Rollstuhlnutzern geöffnet werden können. Die Griffe (Oliven) sollten in einer Höhe von 85 bis 105 cm angebracht werden.
- Einige Fensterhersteller bieten Fenster an, bei denen sich der Griff am unteren Teil des Flügelrahmens befindet und damit für Rollstuhlnutzer greifbar ist.